Zahnspangen bei Kindern und Erwachsenen
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Zahnspangen bei Kindern und Erwachsenen

Zahnspangen sind kieferorthopädische Hilfsmittel, die dazu dienen, Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers zu korrigieren. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können von einer solchen Behandlung profitieren. Die Gründe für den Einsatz von Zahnspangen sowie die Art der Therapie können jedoch stark variieren. In diesem Beitrag werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Behandlung bei Kindern und Erwachsenen beleuchtet sowie die verschiedenen Arten von Zahnspangen und deren Vorteile und Nachteile erörtert.

Zahnspangen bei Kindern

Bei Kindern erfolgt die kieferorthopädische Behandlung häufig während der Wachstumsphasen, da in dieser Zeit die Zähne und der Kiefer leichter formbar sind. Die Behandlung beginnt meist im Alter von etwa sieben bis neun Jahren, wenn die bleibenden Zähne durchbrechen. Ein früher Eingriff kann dazu beitragen, schwerwiegendere Zahnfehlstellungen zu vermeiden und die Kieferentwicklung zu unterstützen.

Die gebräuchlichsten Arten von Zahnspangen bei Kindern sind feste und herausnehmbare Spangen. Feste Zahnspangen bestehen aus Brackets, die auf die Zähne geklebt werden, und Drahtbögen, die durch die Brackets geführt werden. Diese Art von Spangen wird in der Regel für umfangreichere Korrekturen verwendet. Herausnehmbare Spangen, auch als Aligners bekannt, eignen sich für leichtere Korrekturen und ermöglichen eine einfache Reinigung der Zähne. Die Behandlung mit herausnehmbaren Spangen erfordert jedoch eine hohe Mitarbeit des Kindes, da die Spangen nur dann wirken, wenn sie konsequent getragen werden.

Ein wesentlicher Vorteil der frühen Behandlung ist, dass sie häufig kürzer und weniger invasiv ist als eine spätere Therapie. Zudem kann sie das Selbstbewusstsein des Kindes stärken, da ein schönes Lächeln einen großen Einfluss auf das soziale Leben und das Selbstwertgefühl hat. Eltern sollten darauf achten, regelmäßige Kontrollbesuche beim Kieferorthopäden wahrzunehmen, um den Fortschritt der Behandlung zu überwachen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

Zahnspangen bei Erwachsenen

Die Behandlung von Zahnfehlstellungen bei Erwachsenen ist heute keine Seltenheit mehr. Immer mehr Erwachsene entscheiden sich für eine kieferorthopädische Therapie, um ästhetische und funktionale Verbesserungen zu erreichen. Die Gründe für eine spätere Behandlung können vielfältig sein: von nicht abgeschlossenen oder vernachlässigten Behandlungen in der Kindheit bis hin zu neuen Fehlstellungen, die sich im Laufe der Jahre entwickelt haben.

Erwachsene haben oft höhere Anforderungen an die Ästhetik der Zahnspangen. Unsichtbare oder kaum sichtbare Optionen wie durchsichtige Aligners oder linguale Zahnspangen, die auf der Innenseite der Zähne angebracht werden, sind besonders beliebt. Diese modernen Methoden bieten den Vorteil, dass sie kaum auffallen und den Alltag nicht beeinträchtigen.

Die Behandlung bei Erwachsenen kann jedoch komplexer sein als bei Kindern. Der Kieferknochen ist bei Erwachsenen vollständig ausgehärtet, was die Bewegung der Zähne erschwert und die Behandlungsdauer verlängern kann. Zudem sind Begleiterscheinungen wie Parodontitis häufiger, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Eine sorgfältige Planung und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind daher unerlässlich, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Arten von Zahnspangen und deren Vor- und Nachteile

Zahnspangen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile haben. Feste Zahnspangen sind sehr effektiv und eignen sich für eine Vielzahl von Zahnfehlstellungen. Sie erfordern jedoch eine gründliche Mundhygiene, da sich Speisereste leicht in den Brackets verfangen können. Durchsichtige Aligners sind ästhetisch ansprechend und können zum Essen und Zähneputzen herausgenommen werden. Sie sind jedoch nicht für alle Fehlstellungen geeignet und erfordern Disziplin beim Tragen.

Linguale Zahnspangen bieten den Vorteil, dass sie von außen unsichtbar sind. Sie können jedoch anfangs Sprachprobleme verursachen und sind schwieriger zu reinigen. Selbstligierende Brackets, die keine Gummibänder benötigen, reduzieren die Reibung und beschleunigen die Behandlung, sind aber teurer als herkömmliche Brackets.

Fazit

Zahnspangen spielen eine entscheidende Rolle bei der Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen und sind sowohl für Kinder als auch für Erwachsene eine sinnvolle Behandlungsmöglichkeit. Die Wahl der geeigneten Zahnspange hängt von vielen Faktoren ab, darunter das Alter des Patienten, die Art der Fehlstellung und persönliche Präferenzen. Eine frühzeitige Beratung beim Kieferorthopäden kann helfen, die beste Behandlungsmethode zu finden und langfristig gesunde und schöne Zähne zu gewährleisten.